Verstopfung
Ursachen
Verstopfungen treten im Kindesalter häufig auf. Ursachen können eine Ernährungsumstellung, Infektionskrankheiten, Fehlernährung, Reisen oder Unlust, zur Toilette zu gehen, sein. Wird der Stuhlgang aufgrund von Schmerzen zurückgehalten, kann sich ein Teufelskreis entwickeln, der zu immer härterem Stuhl und schmerzhaften Erfahrungen führt. Bei schwerwiegenden Symptomen (z. B. unwillkürlicher Stuhlgang oder Durchfall) sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Ab wann spricht man von Verstopfung?
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- Normaler Stuhlgang:
- Gestillte Säuglinge: 10-mal täglich bis 1-mal alle 10 Tage
- Fläschchenkind: ca. alle 1-2 Tage
- Kleinkinder, Kinder, Erwachsene: ca. alle 2 Tage
- Verstopfung (Obstipation):
- Kinder, die regelmäßig Bauchschmerzen beim Stuhlgang haben.
- Absetzen von kleinen, harten Kotballen.
- Plötzlicher Stuhlgang bei Kindern, die zuvor sauber waren.
- Blut am WC-Papier oder kleine Schleimhautrisse (Rhagaden) am Anus.
- Selten: Erbrechen.
- Normaler Stuhlgang:
Verstopfung bei Kindern erfordert Geduld und konsequente Behandlung, um den normalen Stuhlgang wiederherzustellen.
Obstipationsdiät
Prinzip
Die Ernährung sollte ballaststoffreich sein, mit schwer aufschließbaren Nahrungsmitteln.
Zu vermeidende Nahrungsmittel
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- Teigwaren, Reis, Produkte aus Weißmehl (z. B. Weißbrot, Zwieback, Semmeln, Kipferl)
- Bananen
- Schokolade, Kakao
- Weiße Bohnen, gelbe Erbsen
Günstige Nahrungsmittel
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- Große Portionen Gemüse, vor allem auch als Rohkost (vorsichtig mit Kohl wegen Blähungen)
- Viele Früchte, besonders als Zwischenmahlzeit und zum Dessert
- Dunkle Brotsorten wie Graham-, Weizenkeim-, Vollkorn-, Roggen-, Fünfkorn-, Früchte-, Nussbrot und Knäckebrot
- Kartoffeln in allen Zubereitungsarten
- Vollkornprodukte wie Hafergrütze, grobe Haferflocken, Vollkornmehl, Gerste, Hirse, Weizenkleie (1-2 Kaffeelöffel täglich mit Joghurt oder Fruchtsaft)
- Fleisch (alle Sorten, aber ohne Mehlsaucen oder Panade)
- Eier (alle Zubereitungsarten)
- Fisch (alle Sorten, ebenfalls ohne Mehlsaucen oder Panade)
- Mineralwässer, Frucht- und Gemüsesäfte
- Zucker: Malzzucker, Malzextrakt, Honig
Beispiel-Tagesmenü
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- Vor dem Frühstück: Feigen, Dörrobst (vielleicht über Nacht eingeweicht), Leinsamen in Joghurt, Frucht- oder Gemüsesaft, Wasser, Weizenkleie in Joghurt.
- Frühstück: Vollkornbrot, Butter oder Margarine, Honig, Konfitüre, Porridge aus Hafergrütze, Birchermüsli mit groben Haferflocken und Nüssen.
- Vormittagssnack: Frisches oder gedörrtes Obst, Frucht- oder Gemüsesäfte, Joghurt mit Früchten.
- Mittagessen: Gemüse-, Gersten- oder Hafersuppe, Fleisch, Fisch oder Eier, Gemüse (roh oder gekocht), Blattsalat, Kartoffeln, Obst oder Fruchtsalat, Vollkorngebäck.
- Nachmittagssnack: Wie Frühstück oder Vormittagssnack.
- Abendessen: Wie Mittagessen oder eine Rohkostplatte, gekochte Kartoffeln mit Käse und Topfen, Birchermüsli, Hirse- oder Hafergrützebrei mit Früchten.
- Eventueller Abendsnack: Früchte-, Obst- oder Gemüsesäfte.
Behandlung
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- Einläufe: Wenn nötig, können harte Stuhlballen durch einen Einlauf entfernt werden, aber dies sollte nur unter ärztlicher Aufsicht geschehen.
- Laxantien (Abführmittel): Um den Teufelskreis der Verstopfung zu durchbrechen, können Abführmittel eingesetzt werden, die den Stuhl aufweichen und einen schmerzfreien Stuhlgang ermöglichen. Eine Abhängigkeit entsteht hierbei nicht, selbst bei langfristiger Anwendung.
- Ernährung: Eine gesunde, altersgerechte und ausgewogene Ernährung ist essentiell.
- Toilettentraining: Kinder sollten nach jedem Essen auf die Toilette gesetzt werden, um den gastrokolischen Reflex zu nutzen, der nach dem Essen den Darm aktiviert. Eine gute Position (z. B. mit Fuß-Schemel) hilft, den Stuhlgang zu erleichtern.